Publiziert von:
Christoph Witte
Bild Zeitung
28.03.2021
So ähnlich wird die fertige Anlage aussehen. Die Abschlagplätze sind durch Heizstrahler erwärmt, sodass auch ein Spielbetrieb im Winter möglich ist. Foto: Michael Baxter, Baxter Imaging LLC
Oberhausen – Dieser Abschlag wird der große Aufschlag für Oberhausen.
Nahe dem Centro entsteht derzeit die erste Topgolf-Anlage Kontinental-Europas. BILD durfte die über 30 000 Quadratmeter große Baustelle besuchen.
Topgolf stammt aus England. Ähnlich wie beim Bowling buchen bis zu sechs Besucher stundenweise einen Abschlagplatz. Die Spieler müssen versuchen, mit einem Golfschläger ihre Bälle in bunt beleuchtete, in den Boden eingelassene Scheiben (25 Meter Durchmesser) zu versenken.
Bauherr David Speiser (40) besuchte jetzt erstmals selbst die Baustelle in Oberhausen. Er zu BILD: „Sie wird die größte Anlage in Europa sein. In England gibt es maximal 50 Abschlagplätze, hier 102.“
Foto: Stefan Schejok
Der nicht überdachte Kunstrasen-Platz ist 200 Meter lang, umgeben von 52 Meter hohen Fangzäunen. In jedem der 250 000 zur Verfügung stehenden Golfbälle ist ein Mikrochip. In Echtzeit wird in den „Dartscheiben“ mittels 640 digitalen Auslesepunkten die erreichte Punktzahl berechnet und auf Bildschirmen dargestellt.
So sehen die Abschlagplätze aus. Dort wird auch gespeist. Ein Bildschirm zeigt den Punktestand im Spiel an, auf dem anderen ist individuelles TV-Programm steuerbar. In Oberhausen werden mehr als 300 Bildschirme verbaut
Foto: Topgolf
„Am Ende haben wir 102 Abschlagsplätze auf drei Etagen“, erzählt Bauherr David Speiser (40). Der Schweizer ist Chef von „Greenreb“, dem europäischen Lizenznehmer von Topgolf. „Außerdem noch drei Bars und mit 34 Quadratmetern den wohl größten Fernseher Deutschlands. Darauf werden Sportübertragungen gezeigt.“ Insgesamt investiert das Unternehmen fast 50 Millionen Euro und will 450 Jobs schaffen. Vergleichbares gibt es bislang nur in England, den USA, Mexiko und Dubai.
Im Hintergrund der Gasometer und vorne die Mega-Baustelle für die Topgolf-Anlage
Foto: Topgolf
Um auf der Industriebrache nicht in womöglich kontaminierten Grund zu buddeln, werden 90 000 Tonnen Schlacke in tausenden Lkw-Ladungen aufgetragen. 2022 sollen die ersten Bälle am Brammenring fliegen.
Und was soll der Spaß kosten? Für eine Topgolf-Stunde in den USA werden etwa 40 Dollar fällig. Speiser: „Das teilt man natürlich durch die Zahl der Mitspieler. Wir wollen uns an den üblichen Preisen von Freizeitangeboten im Umfeld orientieren und massentauglich sein.“
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